Läusebekämpfung
Jede der im Folgenden genannten Bekämpfungsmethoden sollte mindestens acht Tage lang durchgeführt werden. Nach einer einwöchigen Pause ist eine Wiederholung des Behandlungszyklus grundsätzlich anzuraten. Es ist ein häufiger Fehler, die Behandlung zu früh zu beenden.
Mechanische Entfernung
Das regelmäßige Kämmen mit dem Nissenkamm für einen Zeitraum von mindestens 8 Tagen ist bei allen hier vorgeschlagenen Behandlungen immer eine wichtige Begleitmaßnahme, um die Tierchen und ihre Eiablagen wieder los zu werden. Dabei werden die nassen Haare gründlich mit dem Kamm durchkämmt, sofern der Kamm Nissen oder Läuse erwischt hat, sollte er abgespült werden, bevor das Kämmen fortgesetzt wird. Ein Kurzhaarschnitt erleichtert das Waschen, Erkennen der Läuse und Nissen und das Kämmen mit dem Nissenkamm, ist aber nicht nötig.
Eine Vorbehandlung der Haare mit Essig erleichtert das Auskämmen der Nissen deutlich (zweiprozentige Essiglösung: 1 bis 4 Esslöffel Essig auf einen Liter Wasser); getötet werden Läuse und Nissen dadurch jedoch nicht sicher. Das Spülen der Haare nach der Essigbehandlung mit Natriumhydrogencarbonat ("Kaiser Natron", Baking Soda) ermöglicht ein einfacheres Auskämmen mit dem Nissenkamm.
Als sichere Alternative zum Auskämmen ist die vollständige Rasur des Kopfes zu nennen. Sie beseitigt die Läuse sowie die Nissen zuverlässig. Allerdings werden die meisten Menschen wohl aus ästethischen Gründen vor dieser Lösung zurückschrecken. Bei Kindern sollte man wegen der damit verbundenen Hänseleien grundsätzlich darauf verzichten.
Gegenstände, die mit dem Kopf in Berührung gekommen sind, sollten gereinigt werden: Schals, Mützen, Handtücher, Betttücher, Kopfkissenbezüge, Plüschtiere sollten bei 60 °C gewaschen werden. Wenn das Waschen nicht möglich ist, kann man die entsprechenden Sachen für zwei Wochen bei Zimmertemperatur oder für einen Tag bei -15 °C in einem dichten Plastikbeutel einschließen. Möbel, Teppiche und Autositze sollten abgesaugt werden.
Chemische Entfernung
Zur Behandlung der Haare sind einige Mittel mit verschiedenen Wirkstoffen und Wirksamkeiten erhältlich. Da die Eier bei allen Methoden nicht sicher abgetötet werden, muss die Behandlung nach 8 Tagen noch einmal wiederholt werden, um auch die neu geschlüpften Tiere zu treffen. Die hier genannten Mittel sind zum Teil nur in Apotheken erhältlich und mitunter rezeptpflichtig. Grundsätzlich sollten chemische Mittel aufgrund möglicher Nebenwirkungen nur angewendet werden, wenn auch wirklich ein Lausbefall vorliegt. Ein Arzt kann dies überprüfen und auch Behandlungshinweise geben.
Amtlich zugelassen sind mehrere Mittel:
Rezeptpflichtige Mittel:
Jacutin-Gel und Quellada H Shampoo enthalten als Wirkstoff Lindan! (Lindan schädigt die Nerven und kann bei Kindern zu Krampfanfällen führen)
freiverkäufliche apothekenpflichtige Mittel:
Goldgeist forte enthält aus Chrysanthemen gewonnenes natürliches Pyrethrum; zusätzlich ist der Wirkungsverstärker Piperonylbutoxid vorhanden; weiterhin Chlorkresol sowie in großen Mengen Diethylenglykol. Jacutin N Spray enthält das Pyrethroid Allethrin, kombiniert mit Piperonylbutoxid Infectopedicul enthält als Wirkstoff das Pyrethroid Permethrin, welches etwa 30-45 Minuten einwirkt und sehr wirksam ist.