Läuse
Läuse und Zecken sind bekannte Hautparasiten. In den meisten Fällen sind die Bisse oder Stiche harmlos. Sie können allerdings durch den Juckreiz, den sie auslösen, und durch anschließendes Kratzen zu unangenehmen Hautausschlägen führen. Durch einen Zeckenbiss können außerdem Bakterien und Viren übertragen werden, die gefährliche Infektionskrankheiten auslösen können.
Läuse sind flügellose, Blut saugende Insekten, die zwischen 0,8 und 3 Millimeter groß sind. Der Mensch wird von drei Arten befallen: der Kopflaus (Pediculus humanus capitis), der Filzlaus (Pediculus pubis) und sehr selten der Kleiderlaus (Pediculus humanus corporis). Läuse saugen alle drei bis sechs Stunden Blut und überleben ohne Kontakt zum Wirt nur wenige Tage.
Das Weibchen der relativ häufig vorkommenden Kopflaus legt täglich drei bis vier Eier, die so genannten Nissen, die knapp oberhalb des Haarbodens fest an die Haare angeklebt werden. Nach acht Tagen schlüpfen die Larven und reifen innerhalb von 15 bis 16 Tagen zu geschlechtsreifen Tieren heran. Die übertragung erfolgt durch direkten Kontakt. Oft passiert dies im Kindergarten oder im Haushalt.
Symptome und Beschwerden
- ausgeprägter Juckreiz der Kopfhaut
- Nissen über den Ohren und im Nackenbereich die man mit dem bloßem Auge erkennen kann
- Ekzeme an aufgekratzten Hautpartien
Die Läuse lösen einen starken Juckreiz aus. Daher sollte bei Kindern, die über Juckreiz am Kopf klagen, stets an einen Befall mit Kopfläusen gedacht werden. Die Nissen sind über den Ohren und im Nackenbereich mit bloßem Auge zu erkennen. Weil die juckende Kopfhaut häufig aufgekratzt wird, sind Hautinfektionen im Nackenbereich (Läuseekzem) nicht selten. Bei starkem Läusebefall sind die Nackenhaare sehr verfilzt.
Konventionelle Läusetherapie
Läusen behandelt man mit speziellen Cremes und Sprays (Insektizide), die an drei aufeinander folgenden Tagen jeweils über Nacht auf die Kopfhaut einwirken müssen. Das Insektizid darf keinesfalls in die Augen gelangen. Die Substanz tötet alle ausgewachsenen Läuse ab, erfasst aber womöglich nicht alle Nissen. Deshalb wird die Prozedur meist nach zwei Wochen noch einmal wiederholt.
Die abgestorbenen Nissen können mit Essigwasser aus dem Haar gelöst werden. Kleider und Wäsche müssen bei hoher Temperatur gewaschen oder heiß gebügelt werden. Die Bettwäsche ist zu wechseln.
Nicht waschbare Textilien und Stofftiere lagert man möglichst warm für drei bis vier Wochen in einem Plastikbeutel. In dieser Zeit sterben die Nissen ab. Man kann den Plastikbeutel auch in die Tiefkühltruhe legen. Hier sind die Nissen schon nach ca. 24 Stunden abgestorben.
Hausmittel
Rapsöl Packung:
Bei Läusebefall ist am ersten, dritten und achten Tag eine Rapsölpackung aus 250 Milliliter Rapsöl, 12,5 Milliliter Wasser und 30 Gramm Fluidlezithin zu behandeln. Diese Mischung wird auf Haar und Kopfhaut aufgetragen und dort einige Stunden belassen. Anschließend werden die Haare gewaschen und mit dem Nissenkamm behandelt.
Thermotherapie:
Da Läuse und Nissen hohe Temperaturen nicht lange aushalten, können sie mit zwei bis drei Saunagängen von jeweils 15 Minuten abgetötet werden. Auch unter einer Trockenhaube mit 800 Watt Betriebsleistung entstehen ausreichend hohe Temperaturen, die allerdings schwerer über die empfohlenen 35 Minuten auszuhalten sind. Wichtig ist es, unter der Trockenhaube eine Duschhaube zu tragen, da die Läuse versuchen, der Hitze zu entkommen. Hals und Schultern sollten mit einem Tuch geschützt werden.
Hygiene:
Sie sollten während der ersten 8 Behandlungstage täglich mit Lupe und Nissenkamm kontrollieren. Diese Kontrollen sollten sich auch auf Kontaktpersonen erstrecken.
Die Methoden der Läusebekämpfung sollten sich nach den individuellen Gegebenheiten richten. So ist die Rapsölpackung die sanftere Alternative, wenn an Kopfhaut und Nacken bereits Kratzwunden entstanden sind. Durch diese treten die Giftstoffe der handelsüblichen Biozide übrigens direkt in die Blutbahn ein. Das Auskämmen mit dem Nissenkamm bleibt dem Betroffenen bei keinem der Mittel erspart, es wird auch von den Herstellern der Insektizide empfohlen, ebenso wie eine Nachbehandlung nach acht Tagen. Eine vollständige Läusebekämpfung kann also nicht mit nur einer Behandlung garantiert werden.
Ursachen für Läusebefall
Wo viele Menschen unter mangelhaften hygienischen Bedingungen leben müssen, können sich Läuse massenhaft vermehren und evtl. Krankheiten übertragen. Auch in westeuropäischen Ländern nimmt der Befall mit Kopfläusen wieder zu.
Die Parasiten befallen hier besonders häufig Kinder in Kindertagesstätten, jüngere Schulkinder und Bewohner von Massenunterkünften(Asylbewerber und Obdachlose).